70. Gefundener Hut.

Mündlich.


Zu Glane war einmal einem Bauer sein Gehöft abgebrannt, und da es damals noch keine Brandkasse gab, so machte er sich auf, um, wie das so Sitte war, Gaben zum Bau seines Hauses einzusammeln. Auf seinem Wege kommt er über den Tüdderdrêsk und findet da einen ganz neuen Hut, den er sogleich aufsetzt und [79] weiter geht. Nach mehreren Tagen kommt er nach Hannover, und wie er hier so durch die Straßen geht, nimmt ihm auf einmal einer den Hut weg mit den Worten: »Als ich den das letzte mal sah, war er mein!« und wie er sich nach dem, der das gesagt hat, umsehen will, ist niemand zu sehen. Da hat er denn wohl gemerkt, daß der Hut einem Zauberer gehöre, denn Zauberer und Hexen dürfen Dinge, die sie auf ihrer Fahrt verlieren, nicht aufheben, und man hat von jeher gesagt, daß sich auf dem Tüdderdrêsk die Hexen gern versammeln; von hier sollen sie oft bis nach Amsterdam in einer Stunde gefahren sein.


Andere Hexentanzplätze Nr. 64, 140, 197.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 70. Gefundener Hut. 70. Gefundener Hut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C84A-1