310. Ramei.
Mochten auch die Kapitelherren nach Herford gezogen sein, zu Ramei mußten dennoch wenigstens zwei von ihnen nach Enger kommen. Denn wie der König selbst ohne Stolz gewesen war und es nicht verschmäht hatte, auch mit den Geringsten zu verkehren, so setzte er auch eine Stiftung ein, wodurch diejenigen, welchen die Hut seiner Gebeine vertraut war, wenigstens einmal des Jahres mit ihren Hintersassen zu einer Gesellschaft vereinigt wurden. Und dieses Jahresfest des Kapitels und seiner Leute, das war das Ramei. Am 1. October, als am Tage des heiligen Remigius (das ist Ramei) kamen die Kapitelherren, anfangs alle, in der letzten Zeit nur zwei Abgeordnete mit den Behörigen des Stifts auf dem Nordhofe bei Enger zusammen. Hier wurde ein Schmaus gehalten, welchen Nordmeier spendete und [270] anrichtete und wozu Dreimann in Dreien die Tische und Bänke und Riepe in Westerenger das Weißbrot brachte. Zugleich erneuten die Leute dem Kapitel ihre Huldigung. Etwaige Anstände wurden geschlichtet und die Verpflichtungen bestätigt.