Johannistag.

480.

Zu Johannis legen die Mädchen auf den Höfen zusammen, kaufen ein Tuch, richten dann eine Stange auf, an welcher ein hölzerner Vogel befestigt wird und werfen mit Stöcken nach demselben. Die, welche ihn trifft, wird Königin und erhält das Tuch. Am Schluß ziehen sie umher und sammeln Gaben, welche nachher bei Musik und Tanz verzehrt werden. Werl.


Vgl. Norddeutsche Gebräuche, Nr. 80. »Zu Johanni wurde in Sorge, ferner in dem Orte ›die Tanne‹ und im Rübeland eine Tanne aufgerichtet und mit Blumen und Bändern bekränzt. Die Mädchen kauften den Burschen seidene Tücher und steckten sie [171] auf die Schulter, Band und Strauß auf den Hut, und so wurde um die Tanne getanzt. Die Kinder pflanzen eine Krone hin, tanzen darum und singen: ›Jag mir mal das Hirschlein aus der Weide‹ und ›Die Jungfer hat sich umgedreht‹.« Pröhle, Harzbilder, S. 24. Es zeigt sich aus diesen Gebräuchen deutlich, daß Pfingst- und Johannistänze, sowie Schützenfeste in engster Verbindung miteinander stehen; vgl. auch Pröhle, Harzbilder, S. 25: »Auf die Schützenfeste scheint in manchen Bergstädten einiges vom Johannisfeste übertragen.«


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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. 480. [Zu Johannis legen die Mädchen auf den Höfen zusammen, kaufen ein]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D5AA-4