Sechstes Buch. Das Erdbeben

Izo schikt sich die Muse, die ernsten tiefen Gesänge
Mit den furchtbarsten Tönen zu schliessen. Izt flüchtet, ihr Freuden,
Und ihr gefälligen Scherze, flüchtet weit weg, wo das
Bild der entsezlichsten Scenen nie von zärtlichen Augen
Mit der Träne der Menschheit benezt wird. Flieh auch du, Ruhe!
In deinem weissen unschuldgen Gewande die strahlende Stirne
Tief verhüllt. Erhebet die scheußlichen Flügel, ihr Schrekken!
Wilde Phantome! naht euch aus euren Klüften, umringt mich,
Zeigt mir die knirschenden Zähne, daß ich beängstigt und traurig,
Würdig der Plagen lezte besinge. Schleiche mit langsam
Drohenden Schritten mir nach, du blasser ächzender Tiefsinn,
Daß ich die Scenen voll Graun und Verzweiflung würdig besinge.
Ein Orkan reißt plözlich vom Sturm gepeischeten Weltmeer
Wüthend sich loß, und treibt Verderbenschwangre Gewölke
Ueber das Antliz der Erde zusammen. Die Göttin des Tages
Blikket aus dem Gewitter nur selten mit zitterndem Strahle
Nieder. Anhaltend raset der Wirbel. Holdselige Blüthen
Stürzen von Zweigen hülfloß hinab und färben den Boden:
Und die Luft füllt schwimmender Staub, der untreu der Erde
In die Wolken vergeblich sich zu schwingen versuchet.
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Auch in den tiefsten Höhlen rotten verschworener Winde
Fesselentlaßne Heere sich zusammen, sich Wege
Durch die Erde zu öfnen. Ein unterirrdisches Donnern
Kündigt entsezliche Schauspiele an. Stummdräuende Klippen,
Graue, ehrwürdige Felsen, schütteln die Häupter und schelten
Mit erschröklicher Stimme die Gegend umher. Schon entstürzen
Hüpfende Thürme den wankenden Tempeln. In sprachloß-erschroknen
Schaaren eilen die Menschen, die Mutter, die Erde zu fliehen,
Die sie nicht tragen mehr will. Der schwarze Himmel sieht zornig,
Wie der rebellische Boden sein Eingeweid gegen ihn ausspeyt,
Seine breite Stirne runzelt; unwillige Wolken
Krachen unter den Sturmwind, der aus dem Maule der Erde
Wild heraufheult, und flatternde Flammen weit um sich her bläst.
Auch der Ocean tobt, es drängt sich Welle auf Welle
An das erschütterte Ufer, die gräßliche Scene zu sehen.
Die untergehende Sonne beschleunigt den Abzug. Des Mondes
Bleiches Antliz gukket scheu in die tönenden Thäler
Und den aufrührischen Wald. Aus niedergestürzeten Eichen
Schießt der nistende Adler schröklich empor und erfüllet
Weit die Lüfte umher mit Schreyen um verlohrene Kinder.
Wurzellos rauschen die seltsam umhertanzenden Linden,
Deren Laub, wie Fluthen im Meer, sich wälzet: und über
Sich erhebende Hügel flüchten die brüllenden Thiere
In ihr Grab. Meilenhohe Berge wanken: langsam
Sinkt ihr himmlisches Haupt dem tiefen Thal zu; die Lüfte
Weit umher werden Staub, und selbst des Himmels Gewölke
Weicht erschrokken seitwärts und vergisset zu donnern.
Dort erhob eine zierliche Stadt die winkenden Thürme
Hoch in die Lüfte. Kleinere Sonnen spiegelt' ihr glänzend
Dach, wenn senkrecht der Strahl des Mittags sie traf, in die Fluren.
Prächtig liefen hier Reyhen von Häusern: Säulen aus Marmor
Stüzten die Tempel und Palläste, die der eiserne Kriegsgott
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Nie noch hatte mit Händen voll Bluts und Feuers bekämpfet.
Drey Augenblikke! – Nun ist sie nicht mehr. Der Rachen der Erde
Schlang sie hinab. Zehntausend Stimmen des Todes drangen
Auf einmal durch die vom Schutt verfinsterte Sphäre.
In den bewegten Gassen hob, sich empörendes Pflaster,
Menschen und Thier empor; dann sank es unter; des nahen
Stromes Quellen von drükkenden Bergen befreyet, entstürzten
Ihrem zerstörten Gefängniß mit plözlicher Wuth, und fielen
Ueber die Untergesunknen her: So, wenn er die mürbe
Kette zerrissen, stürzet ein hungriger Bär auf das zarte
Tändelnde Kind im Grase. Selbst aus den Brunnen empor schoß
Ihr sonst ruhig Gewässer, und nezte mit irdischem Regen
Wolken. Die berstende Erde füllt' ihre Wunden mit Menschen,
Die oft halb begraben umsonst die flehenden Arme
Hoch zum Himmel rangen. Oft auch (unglaubliche Mächte!)
Spie der verschlingende Boden an fernen Orten die Todten
Wieder von sich, verbrannt, mit Erd' umhüllet, kaum kennbar.
Schiffe wurden vom schwellenden Meer ans Ufer geschleudert
Und warfen Anker auf sandigter Flur. Wo Berge gestanden,
Glänzten izt blaue Seen und manch entrunnener Landmann
Fand seinen blumreichen Garten vor sich, der mit ihm verrükt ward.
Siehe, da liegt nun das Wunder der Zeit, das Erstaunen der Enkel!
Ewige Pracht in Schutt versenkt! unzerstörbare Schlösser
Ueber einander gewälzt! und kleine Götter begraben!
Wie ist das Antliz der Erde verzerrt! die traubenbedekten
Höhen lieblicher Berge umgekehrt! und die erhabnen
Stämme des dunkeln Waldes weit auf dem Boden verbreitet!
Auf Arbelens Gefilden lagen so Leichen der Perser
Deren emporgerichtete Spieße die Lüfte sonst schwärzten.
Dunkelwallendes Roth dekt den noch nicht ruhigen Himmel,
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Gleich einem glühenden Ofen. Auch ward manch erschüttertes Ufer,
Tief in den Schooß des Meeres hinabgerissen, zur Insel:
Ein halbtodtes Geschlecht eröfnet izo die Augen,
Und sieht auf ungebaueter Arche sich aus dem Rachen
Der Verwüstung gerissen: denn Gott, dessen wankender Finger
Unserer Erde Umsturz ist, noch ist seine Rechte
Nicht verkürzt, und täglich thut er unerkannt Wunder.
Jener marmorne Pallast, der umgekehrt da liegt, von Eulen
Und gesättigten Raben bewohnt, erklang noch vom wilden
Rauschen entweyheter Sayten und vom nächtlichen Lärmen
Schwärmender Larven: indem erbebte der glänzende Boden
Unter den tanzenden Füssen; die Spiegel schmetterten nieder
Und die Corinthischen Pfeiler sanken. Mächtiger Schrekken
Schlug auf den dünstenden Stirnen und blassen bebenden Lippen
Buhlender Tänzer den kalten Thron auf: sie stürzten die Stiegen
Stumm hinunter; mit loßgerissenen Haaren durchströmten
Blühende Jungfraun die beweglichen Gassen; auch eilten
Hinkende Greise an hülfreichen Stekken, weit hinter geblieben.
Lamon, ein edler Jüngling, sah die grausame Erde
Ihre Kinder verschlingen, die sie lang mütterlich nährte,
Und gedachte zu fliehen, doch ein einstürzend Gebäude
Ueberdekt' ihn; die Trümmer, vom sorgsamen Schuzgeist geleitet,
Formten sich ihm zur Höhle: da lag er von Menschen und Geistern
Gleich entfernt. Vergebens durchdrang seine heisere Stimme
Die aufgethürmten Lasten. Noch hört' er das Schelten der Tiefe
Und die Donner des Himmels und die Stimmen der Menschen,
Die ein barbarisches Haus erdrükt! und prieß mit Gedanken
Seinen Erretter: ihm wars verwehrt die Hände zu falten,
Denn auf zertrümmerter Rechte lag ein spizziger Felsen
Und die erstorbene Linke dekt ein Ruinengebirge.
Kaum konnt' er Augen voll Tränen öfnen, kaum durft' er bisweilen
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Die gepressete Luft in sich athmen: bei jeder Bewegung
Seines unsanft ruhenden Hauptes, oder der seufzend
Sich erhebenden Brust, bebt' er, die untreue Wölbung
Werd' ihn mit schnellem Gewicht zerquetschen. Sein Schreyen und Winseln
Hörte hoch über ihm das Ohr der Gottheit: sie sandte
Von dem stürmenden Himmel auf einer unsichtbaren Wolke
Stärkenden Schlaf von liebkosenden Träumen begleitet, hernieder,
Daß sie den bangen Sterblichen tröstlich erquikten: da sah er,
Leise schnarchend (so schnarcht im Arme der Mutter ein Säugling),
Seinen Schuzgeist vor sich. Mit ausgebreiteten Armen
Schwebt' er über ihm, stüzte die ihn bedrohende Dekke,
Und flößt' in sein verzagendes Herz einen Himmel von Ruhe.
Plözlich erhob er lächelnd die undurchsehbare Wölbung,
Warf die Steinhaufen ab, und zog mit mächtigen Händen
Ihn aus der Grube hervor. Von Freud' und Dank hingerissen,
Stürzt' aus den schlafenden Augen ein Strom von Tränen; er stammelt'
Im Erwachen: »o Gott! o heiliger Engel!« und sah sich
(Unbeschreibliche Wonne!) in den umschlingenden Armen
Seines Vaters. Der hatt' ein tiefes sterbendes Wimmern,
Als er den Sohn zu suchen die schröklichen Scenen durchirrte,
Leises Wimmern hatt' er vernommen. Athemloß rannt' er
Hin zu dem jüngern Bekannten, und bat ihn, mit gütigen Händen
Jene Berge von Schutt abzuwälzen: »denn tief unter ihnen,
Sprach er, girrt eine schauererwekkende Stimme; mein klopfend
Herz schlug höher empor, als ich sie hörte. Wo nicht diß
Ahndende Herz zerspringen soll, wo nicht dieses heisse
Wallende Blut vor deinem Antliz sich durch die gedrungnen
Augen den Weg bahnen soll und rothe Ström' auf die Wangen
Giessen, so komm und hilf mir! Bey Gott, der mit mächtiger Liebe
Liebt, beim schröklichen Schiksal unglüklicher zärtlicher Väter,
Die auf die Leichen der Kinder ihr Herz in Tränen ausgiessen:
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Bey deinem künftigen Tode und bei dem winselnden Röcheln
Deiner die Seele aushauchenden Brust, beschwör' ich dich, hilf mir!«
Und er half ihm. Ein abgehobener Felsen entdekt' ihm
Eine zersplitterte Hand; da wandt' er das starre Auge
Zum erhörenden Himmel und sank ohnmächtig; doch balde
Wekt' ihn das Freudengeschrei des Freundes: die zitternden Arme
Schlangen sich um den Sohn, noch eh er ihn zu erkennen
Fähig war. »Mein Sohn!« – die Freude wehrt' ihm die Sprache:
Und mit frohem lauten Weinen wurden sie beyde
Unter ihr Dach getragen. – Täglich wölkete nachher
Sich vom beglückten Geschlecht ein rauchendes Opfer zum Himmel,
Ein Dankopfer von Seufzern und Jauchzen und Tränen der Freude.
Doch welch fernes Zischen durchdringet das Ohr, zischet stärker,
Und wird schrökkend Geräusch. Der Himmel verfinstert sich plözlich.
Schaut! ein glühend Gewölke wälzt sich in rauchenden Lüften:
Aus seinem Schoosse regnet flimmernde Asche hernieder.
Jezo brüllet ein Berg und speyt seine Felsen weit um sich,
Tausend Elenden traurige Grabsteine. Langsam ergiessen
Sich aus dem Rachen der Hügel dampfende Ströme von Schwefel:
Kochend wälzen sie sich durch die hinsterbenden Wiesen,
Und um sie her stürzen Linden und Eichen mit lodernder Wurzel.
Aber die Thiere flüchten mit schmerzhaftem Heulen; die Vögel
Scheuchet die Gluth weit weg: an den entferntesten Ufern
Werden schwazzende Dohlen und Störche die Wunder erzehlen.
Jezo laß uns, o Muse! über jenes Gewässer,
Das niegrünende Küsten, von Eißgebürgen umschanzet,
Mit den kalten und schwarzen Wogen nezzet, den Blik hin
Werfen aufs rauhe fruchtleere Land. Zwar herrscht hier allmächtig,
Und wie in seiner Heymath der Nord mit beissendem Wehen:
Aber dennoch bisweilen schüttelt die steinharte Erde
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Die unzerbrechlichen Bande (so schütteln verzweifelnde Mörder
Auf dem Gerichtsplaz das schwere Eisen). Die Schneebehäuften,
Mit dem neblichten Himmel vermischeten Gipfel der Berge,
Werfen die Lasten von ganzen Jahrhunderten ab, und öfnen
Schlünde voll blauer Flammen. Dann fliegt auf spiegelndem Eise
Zitternd der Wilde hinweg: so floh Gebula und Zama
(Beide hatt' Amor mit seinem schärfsten Pfeile getroffen)
In ihre Felle gehüllt, mit pochendem Herzen, als Güsse
Funken senkrecht sie trafen. Vergebens spähte ihr Auge
Nach dem löschenden Schnee: die rauhen Hüllen entglommen:
Brennend umschlang Gebula die Gattin: »Zama! ich sterbe!
Schau, die Hölle speyt marternde Flokken! So hab' ich noch niemals
Schmerzen empfunden.« Er sprachs und sank auf den zischenden Boden.
Zwar mit hohlen Händen bracht aus dem nähesten Thale
Seine Geliebte Schnee und dekte den jammernden Liebling:
Aber indem durchschnitt ein Felsstük rasselnd die Lüfte
Und zerquetschte die treue Zama. Mit weiblichem Schreyen
Bließ sie den Geist im Augenblik aus, den lang erst gequälet,
Mehr durch brennenden Schmerz als brennende Funken verzehret,
Auch nachher Gebula aufgab.
Die ihr sicher in Sünden dem Zorn des Ewigen trozzet,
Zittert, hartnäkkige Thoren! Er spricht, dann wandeln die Plagen
Ueber das Antliz der Erde; er winkt, dann fliehn Elemente
Aus ihren Grenzen, zerstören und tödten. Vergebens, vergebens
Ringen dann freche Hände zum Himmel; vergebens erschallet
Heuchlerisch Seufzen aus gottlosem Busen; das Auge, das niemals
Unter ruhenden Stürmen Tränen gekannt, erhebet
Sich umsonst zu ihm, es blendt's sein göttliches Blizzen;
Eures Gebetes Geplärr' antwortet ein stärkerer Donner.
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Zwar der Mensch verlacht die Gefahr der Zukunft, glaubt, ewig
Werde die Sonn' ihm scheinen, der friedsame Frühling ihm lächeln:
Aber er spotte des nahen Gewölks, der erhobenen Rechte
Des anziehenden Richters; Beelzebub höhnte die Allmacht
Des Allmächtigen also, rottete Geister zusammen
Und empörte sich: plözlich fühlte sein Nakken Donner
Und sein sinkendes Haupt die Ferse des ewigen Sohnes.
Wie die unlöschbare Gluth, wenn eine Wolke zerberstet
Und in sie hinströmt, dampfend noch einmal empor schwillt, dann plözlich
Sinkt und mit gräßlichem Heulen am Boden kriechet, so stürzte
JESUS, (beugt euch, Frevler! wie Rohr vor reissenden Winden,
Vor dem Namen des Richters!), so stürzt' er die Fürsten des Abgrunds.
Und ist das Ungewitter der Plagen zu wenig, die Felsen
Zu erschüttern, die hoch emporschwellenden Herzen zu dämpfen,
So erschrekke du sie, sich jährlich nähernde Zukunft
Des, in dessen verwundeter Hand der Gerechtigkeit Waage
Tönt und Thaten wäget, mit Ewigkeiten sie aufwägt.
Schaut! ein schwarzes Gewölke belastet die seufzenden Lüfte
Und die Finsterniß dekket das Land. Es tönen die Stimmen
Des Entsezzens, des Zagens, des lauten Erbebens erschröklich
Durch die Nacht. Doch schnell wird das zehnfältige Dunkel
Von einem schröklichern Tag' erleuchtet. Zehntausend Blizze!
Ihnen folgen zehntausend, und zehnmal zehntausend erfüllen
Die sie schleudernden Hände der Todesengel. Unzählbar
Steigen entzündete Flammen empor: ein gräßliches Krachen
Stürzender Städt' und Schlösser und des hohlen Donners,
Der, nur ein Schlag, von einem Ende des Himmels zum andern
Ununterbrochen umher kriecht, erschüttert den Boden. Von fernher
Schallt die geweissagt gefürchtete Stimme der hohen Posaune:
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Siehe, er kommt!
Und die plözlich zerspringenden rasselnden Gräber antworten:
Siehe, er kommt!
Und der Pole Axe drehet sich nicht mehr; die Klüfte
Stürzen zusammen: die Pforten der Hölle fallen aus ihren
Angeln. Es sinken die Geister des Pfuhls mit schnellem Entsezzen
Jeder unzählige Klafter tiefer in die Tiefe;
Plözlich werden sie wirbelnd emporgehoben, ein Donner
Schlug sie empor. In furchtbare Reihen ordnen die Engel
Izt die verworfenen Geister und verzweifelnde Menschen:
Ihnen entgegen jauchzet die heilige Schaar und siehet
Mit emporgerektem Haupt den Vater, den Richter
In unnachahmbarem Glanz auf lichten zerfliessenden Wolken,
Mit dem ganzen feirenden Heer des Himmels daher ziehn.
So (wenn der unedle Vergleich zu wagen ist) ziehet
Unter mystischem Sternentanz, der Nächte Beherrscher
Still majestätisch daher. Jezt werden die Bücher des Rechtens
Loßgewälzt und gerichtet. Zwar wagt es die Rotte der Linken
Ihren Mund aufzuthun zur Vertheidigung: aber ein grauser
Donnerschlag stösset antwortend sie alle hinab, mit Entsezzen
Und mit lautem Jammern hinab in den offenen Rachen
Des feuerstürmenden Pfuhls. Da nun in grundlose Gründe,
Jeder vergeblich arbeitend hinabsinkt, schliessen sich donnernd
Die unbarmherzigen Pforten der Höll' auf ewig, auf ewig –
Sagt es mir nach, ihr Donner des Himmels, damit es den Sündern
Tief in den Busen sich äzze, sagts, unersteigliche Klippen!
Im erschröklichen Nachhall: auf ewig! auf daß der Verworfnen
Einer nicht etwa sich ferner erkühne, zu besseren Welten
Rachsüchtig aufzusteigen, und ihre ätherischen Lüfte
Mit dem höllischen Hauch zu vergiften. Indessen erheben
Perlenwolken die Edlen, die Freunde des lächelnden Richters,
Mit seinem Kleide bekleidt: sie singen in wirbelnden Lüften
Nie gehörete Jubel. O Wonn'! o lautes Entzükken! –
– – – – – – –
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Schweigt, gefiederte Bürger des Waldes! du steigende Lerche!
Und du, emsige Schwalbe! die höher aufsteigende Seele
Wird durch euch wieder zur Erde hinabgerissen. – Doch schweigt nicht!
Auch ihr singt Loblieder dem HERRN, der mit frölichen Donnern,
Prächtig lachenden Blizzen sein Volk heimholen wird, schweigt nicht,
Auch ihr singt Loblieder dem HERRN!

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TextGrid Repository (2012). Lenz, Jakob Michael Reinhold. Gedichte. Gedichte. 6. Die Landplagen. Sechstes Buch. Das Erdbeben. Sechstes Buch. Das Erdbeben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-E307-0