Etwa an einen blassen Neuklassiker

Du, früher August, fühlst dich jetzt Hellene.
Dahin sind Hurenhuld und Schiebetänze,
Die Poesie Berliner Äppelkähne
Entschwand dir in dem Blau der Griechenlenze.
Die Zeiten ändern sich. Der Mann wird reifer,
Hübsch licht und weich wird seine saure Seele.
Du zwitscherst jetzt mit Macht und vielem Eifer
Dein sanftes Lied aus der geölten Kehle.
Was du gelernt von Journalisten hast,
Umgibst du schön mit klassischen Fassaden.
Und mit geschwollnen Segeln an dem Ast,
Gelangst du bald zu fetteren Gestaden.
Wer trillert nun die imitierte Flöte:
Verlogner Shakespeare und erborgter Goethe.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Gedichte. Weitere Gedichte. Etwa an einen blassen Neuklassiker. Etwa an einen blassen Neuklassiker. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EB17-8