Der Traurige

Nein, dies Leben faß ich nicht mehr an.
Mag man mich für närrisch halten –
Heute geh ich nicht ins Gasthaus.
Müde bin ich längst der Kellnerkerle,
Die uns mit blasierten Fratzen,
Höhnisch, schwarze Biere bringen
Und uns ganz verworren machen,
Daß wir nicht nach Hause finden
Und die törichten Laternen
Mit den schwachen Händen stützen
Müssen.
Heute hab ich größre Dinge vor –
Ach, ich will den Sinn des Daseins suchen.
Und am Abend werd ich etwas Rollschuh laufen
Oder mal in einen Judentempel gehn.
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TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Gedichte. Capriccio. Der Traurige. Der Traurige. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EBA3-E