Weinlese

Winzer, schwerbeladne, schütten
Ihre Trauben aus den Bütten,
Und wir stampfen tüchtig ein;
Auch ein Bienchen, mitgefangen,
Das am süßen Saft gehangen,
Wird mit eingestampft zum Wein.
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Daß kein Beerchen wir vergeuden,
Stirb im Todbett deiner Freuden,
Das Unsterblichkeit dir gibt.
In dem Wein, o Biene, leben
Wird dein emsig Honigweben
Mit dem Tau, den du geliebt.
Werde denn ein goldner Funken,
Wie du selbst wohl freudetrunken
Schwärmtest in dem Sonnenschein,
Auch dein Stachel wird in Herzen,
Geisterblitzen, frohen Scherzen
Auferstehen aus dem Wein.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Weinlese [1]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EFD0-6