2.

Wie Wille, Schuld und Sühne sind verbunden,
Lag vor dem Blick des allgewalt'gen Dichters,
Der mit dem Scharfblick eines Seelenrichters
Der Menschheit Herz gekannt und mitempfunden.
Wer hat, wie er, geschaut die tiefsten Wunden,
Den Wahn und Dünkel des Alltagsgelichters
Zerschmettert mit dem Spotte des Vernichters,
Fürs Höchste, wie fürs Zartste Wort gefunden?
Zum Dasein rief voll schöpfungsreicher Fülle
Sein Genius die mächtigsten Gestalten,
Und, selbst ein Ariel im Sturmgebrülle,
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Gebot er Höllennacht und Lichtgewalten.
Es schien, der Weltgeist ließ in dieser Hülle
Das Rätsel seines Schaffens sich entfalten.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 20. Shakespeare. 2. [Wie Wille, Schuld und Sühne sind verbunden]. 2. [Wie Wille, Schuld und Sühne sind verbunden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F059-B