26.

Die Freiheit schien für Korsika verloren,
Da plötzlich stieg ihr Held Renuccio wieder
Zum Volk aus Schluchten des Gebirgs hernieder
Und hat zum Kampf die Jünglinge beschworen.
Umsonst! die alte Kampflust war vergoren,
Verschollen war der Klang der Rachelieder;
Da barg er, wie ein Aar in sein Gefieder,
In Felsen sich, fern von der Städte Toren.
Nur selten sah man ihn noch da und dorten,
Und einst erschlug er einen Feind und zeigte
Auf dessen Pferd sich und mit Racheworten.
Ermordet lag er, als der Tag sich neigte,
Und man begrub ihn, statt in Kirchhofpforten,
Wo Dickicht wilder Rosen sich verzweigte.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 26. [Die Freiheit schien für Korsika verloren]. 26. [Die Freiheit schien für Korsika verloren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F091-D