Fürbitte

Gedenke, daß du Schuldner bist
Der Armen, die nichts haben,
Und deren Recht gleich deinem ist
An allen Erdengaben.
Wenn jemals noch zu dir des Lebens
Gesegnet goldne Ströme gehn,
Laß nicht auf deinen Tisch vergebens
Den Hungrigen durchs Fenster sehn,
Verscheuche nicht die wilde Taube,
Laß hinter dir noch Ähren stehn
Und nimm dem Weinstock nicht die letzte Traube!

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Fürbitte. Fürbitte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F251-F