Blut und Eisen

Ja, Blut und Eisen,
Die werden beweisen
Der neuen Zeit ihr altes Recht,
Es wird zerschlagen
In kurzen Tagen
Die Kerkerwand der müde Knecht.
In starken Armen
Pocht ohne Erbarmen
Der rote Saft voll Lebensmut,
Er wird ersetzen
An allen Plätzen
Das abgestandne, blaue Blut.
Amboß und Hammer,
Der alte Jammer
Wird kurz und bündig abgeschafft,
Der breite Rücken
Verlernt das Bücken,
Die Schwielenfaust merkt ihre Kraft.
Das Schlachtschwert werde
Ein Pflug für die Erde,
Kein ekles Rüstzeug für den Mord,
Es wird der Krieger
Ein Geistessieger
Und lächelt über den alten Sport.
Ein Liebesverlangen
Wird heiß umfangen
Der feindlichen Völker geisthellen Sohn,
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Mit offenen Armen
Wird sich umarmen
Die ungeborne Generation.

Münster, Juli 1890

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gedichte. Junglaub. Blut und Eisen. Blut und Eisen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-1F77-4