Wilde Rosen

Die Rosen in dem Garten
Sind reizend anzusehn;
Die wilden Heckenrosen
Sind noch einmal so schön.
Am Tage auf der Straße
Siehst du nicht nach mir hin;
Es braucht kein Mensch zu wissen,
Daß ich dein Liebster bin.
Der Tag, der ist vergangen,
Die Nacht, die bricht herein;
Im allerletzten Hause,
Da ist ein heller Schein.
Ich lasse die Eule rufen,
Das Licht geht hin und her;
Das Fenster, das ist dunkel,
Die Eule ruft nicht mehr.
Das Lieben vor allen Leuten
Macht nicht so viele Freud';
Als wenn man bricht die Rosen
In aller Heimlichkeit.

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TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gedichte. Der kleine Rosengarten. Wilde Rosen. Wilde Rosen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2116-2