Das Kuckuckslied

Ich werf' meine Schuhe hinter mich
So weit es eben geht;
Kuckuck, Kuckuck, sage mir,
Wohin der Wind mich weht?
[362]
Der Wind der weht wohl her und hin,
Der Wind hat keinen Schick;
Der Wind der weht wohl kreuz und quer,
Weht dich durch dünn und dick.
Und weht er mich durch dünn und dick,
Das ist mir einerlei;
Die beste Zeit die ist dahin,
Zum Teufel ist mein Mai.
Und ist dein Mai zum Teufel hin,
Jedwedes Jahr es mait;
Such' dir nur einen frischen Schatz,
Es ist noch immer Zeit.
Was hilft mir denn ein frischer Schatz,
Hab' ja kein eigen Nest;
Der Wind der hat es fortgeweht
Bis auf den letzten Rest.
Was brauchst du denn ein eigen Nest,
Es geht auch ohne das;
Lieb' du nur wie der Kuckuck liebt,
In Laub und grünem Gras.

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TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gedichte. Der kleine Rosengarten. Das Kuckuckslied. Das Kuckuckslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2123-4