34. Hünen.

Lächelnd erzählen unsere Landleute noch viel von dem wunderlichen Treiben der Riesen, die auf den Bergen um die Diemel, Schwalm, Edder und Lahn herum und anderswo mehr wohnten. Früher mögen sie wohl auch bei uns Hünen geheißen haben, ein Name, welcher vielfach an Bergen, Felsen und uralten unbekannten Mauerwerken hängen blieb und von den Kinzigbergen bis zum Süntal anzutreffen ist.

So liegt ein Hünstein zwischen Hellstein und Udenhain unfern Birstein; ein Hunwald bei Steinau; ein Hunstein in der äußersten Ostspitze des Kreises Schmalkalden; nordwestlich davon am Rennstieg heben sich die Hünberge empor; einHunsfuß liegt im Felde von Bebra, Kreis Rotenburg; ein Hunsgraben im Felde von Frieda bei Eschwege; Hünenburg heißt die mit uralten Mauerresten gekrönte steile und schroffe Höhe über Mardorf, Kreis Kirchhain; Hunburg, eine Höhe über Beuern, A. Felsberg, und ein altes Befestigungswerk bei Rosberg, unfern Treis a.d. Lumbde; Hunsburg, eine Höhe des Burgwaldes mit Spuren ehemaliger Befestigung, auf welcher Riesen gewohnt haben sollen; Hünenburg, ein Berg südlich von Eiterhagen, im Söhrwalde; Hünenburg, eine Höhe am Hellerstein, Kreis Eschwege; Hünenburg, ein Berg im Niestgrunde; Hünsche Burg, ein altes räthselhaftes Befestigungswerk zwischen Hofgeismar und Kelze; [28] Hünenburg, auchHünsche Burg, eine Höhe bei Liebenau; Hünenburg nennt das Volk die alten unbekannten Mauerreste auf der Klippe, Eberschütz gegenüber an der Diemel; Hünengraben heißt ein District des Wambecker Forstes bei Sababurg; Hünengraben liegen ferner bei Karlshafen; endlich wird auch im Schaumburgschen ein Berg, südlich von Hohenrode die Hünenburg genannt.

Auch Hünengräber – von den Landleuten gewöhnlich Höppel, Küppel, auch Riesenküppel genannt – hat Hessen eine Menge aufzuweisen: im Spieß; in dem Walde am südöstlichen Fuße des Sandberges bei Frielendorf; am Abhange der Altenburg, bei Arnsbach a.d. Schwalm; in dem Walde zwischen Wasenberg und Wiera unfern Treyßa; an der Hünenburg über Mardorf; im Amöneburger Stadtwalde; im Deutschen, einem Tannenwald zwischen Neuhof und Niederkalbach; beim Tretzhof, bei Unterbimbach, Eichenau, Niederrode 1 und Nonnerode im Fuldischen; im Windecker Stadtwalde, zwischen Ostheim und Eichen und anderwärts.

Fußnoten

1 Ein Hünengrab bei Niederrode nannten die Landleute »Krötenköppel«.

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TextGrid Repository (2012). Lyncker, Karl. Sagen. Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. 34. Hünen. 34. Hünen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-26E9-2