276. Die heilige Elisabeth.

Eine Stunde von Marburg quillt unter einem zierlichen, von Bäumen beschatteten Gewölbe der »Schröckerbrunnen«, auch »Elisabether Brunnen« genannt, welcher sehr häufig von Marburg aus besucht wird. Der Sage nach ging die heilige Elisabeth oft dahin, um in der Einsamkeit zu beten und um in dem klaren Wasser des Quells ihr Weißzeug zu waschen; wenn es rein gewaschen war, warf sie es nur in die Luft, da blieb es sogleich auf den Sonnenstrahlen hängen. Lange gingen seitdem die Frauen und Mägde aus den nahen Dörfern hierher, um zur Pfingstzeit gleichfalls ihr Weißzeug am Schröckerbrunnen zu waschen, und das thaten sie noch vor etwa 50 Jahren, denn ohne Seife wäscht, so sagen sie, das Wasser dieses Brunnens rein.

Einmal begegnete der heiligen Elisabeth ein Verbrecher, der zur Richtstätte geführt werden sollte. Einige Leute, die gerade vorüberkamen, bedauerten den Verbrecher; doch Elisabeth sagte: »er wird es verdient haben.« Und alsbald fiel alle ihre Wäsche aus der Luft.

Mündlich.

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TextGrid Repository (2012). Lyncker, Karl. Sagen. Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen. 276. Die heilige Elisabeth. 276. Die heilige Elisabeth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2911-0