Ein Wort von oben

Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
Wenn ihr ihn auch nicht seht, den Garten Eden.
Es reicht der Himmel ja von Stern zu Stern,
Umfassend auch den irdischen Planeten.
Vor Gott sind alle, alle Welten gleich,
Die er für seine Selgen vorbereitet,
Und weil es ohne Ende ist, sein Reich,
So liegt es auch um euch rings ausgebreitet.
Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
Denkt ja nicht, daß ich euch entzogen werde.
Der Himmel ist die Herrlichkeit des Herrn,
Und diese leuchtet euch auch auf der Erde.
Es sieht zwar euer Aug das Wunder nicht,
Zu dem ich selig meine Blicke leite,
Doch wenn mein Herz für euch zum Vater spricht,
So kniee betend ich an eurer Seite.
[182]
Ich ging zum Himmel ein, doch bin ich euch nicht fern;
Der Himmel reicht so weit wie Gottes Liebe,
Auch bis zu euch, und wie säh' ichs so gern,
Daß euch der Zweifel nicht aus ihm vertriebe!
O, athmet diese Gottesliebe ein,
Und gebt mit jedem Wort und Blick sie weiter,
So werdet ihr bald hoch gestiegen sein
Auf – – ich wills sagen! – – auf der Himmelsleiter.
[183]

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TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. Ein Wort von oben. Ein Wort von oben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2E7F-3