Mahnung

Siehst du an des Berges Hange
Irgendwo ein Kirchlein stehn,
Warte, warte ja nicht lange;
Sei so gut, hinein zu gehn!
Liebst du es, mit Gott zu reden,
Kniee hin, und bete still;
In der Kirche hört er Jeden,
Der ihm Etwas sagen will.
Bist du Zweifler, nun, so falte
Wenigstens die Hände stumm,
Daß der Herr dich noch erhalte,
Wenn du auch nicht weißt, warum.
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Und bist du vielleicht gescheidter
Als die »Einfalt, welche glaubt«,
Nun, so thue gar nichts weiter
Als: entblöß dein stolzes Haupt.
Ja, siehst du am Bergeshange
Irgendwo ein Kirchlein stehn,
Dieses Opfer währt nicht lange:
Sei so gut, hinein zu gehn!
[134]

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TextGrid Repository (2012). May, Karl. Gedichte. Himmelsgedanken. Mahnung. Mahnung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-305E-B