Don Fadrique

Don Fadrique bringt ein Ständchen
Der possierlichen Pepita:
»Liebchen, strecke durch die Türe
Deines Füßchens Spitze nur!«
Und die drollige Pepita
Streckt durch eine schmale Spalte
Eines allerliebsten Fußes
Weißes Spitzchen in die Luft.
Don Fadrique krümmt den Rücken,
Will das weiße Spitzchen küssen,
Knabe Amor steht beiseite,
Der den Bogen lachend spannt.
Nach dem ewigjungen Herzen
Zielt er, doch wer lacht, der zielt schlecht:
In des Ritters alten Rücken
Schießt er einen Hexenschuß.
[188]
Don Fadriques Knochen rasseln,
Don Fadrique stürzt zusammen,
Figaro holt eine Sänfte,
Figaro bringt ihn zu Bett.
»Frommer Bruder Agostino,
Exorziere mir das frevle
Allerliebste weiße Füßchen,
Das durch meine Beichte tanzt!«
Don Fadrique sucht den Hades,
Zierlich schreitend wie ein Stutzer,
Tänzelnd leuchtet ihm ein weißes
Füßchen durch die Unterwelt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Meyer, Conrad Ferdinand. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1892). 8. Genie. Don Fadrique. Don Fadrique. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-33F9-6