Lenz. Wanderer, Mörder, Triumphator

1.

Ich lag an einem Raine
Mit meinem dürren Stab.
Was lauf ich? Meine Beine
Erlaufen nur das Grab...
Ein Wandrer zog derenden,
War noch ein Knabe fast,
Der hielt als Stab in Händen
Den blütenreichsten Ast.
[29]
»Grüß Gott dich, schöner Wandrer!
Bist du es, Knabe Lenz?«
Er rief: »Ich bin kein andrer
Und komme von Florenz!«
Das mußte mich erwecken.
»Kind Lenz, ich wandre mit!«
Wir hoben unsre Stecken
In einem Schritt und Tritt.
Die beiden Stäbe hoben
Kind Lenz und ich zugleich;
Auch meiner ward von oben
Bis unten blütenreich.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Meyer, Conrad Ferdinand. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1892). 2. Stunde. Lenz. Wanderer, Mörder, Triumphator. 1. [Ich lag an einem Raine]. 1. [Ich lag an einem Raine]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3455-C