Kinderlied

Im Frühjahr.


(1776.)


Bald ist der Winter ganz vorbei;
Schon schmelzen Schnee und Eis;
Die Lüfte sind von Flocken frei;
Die Felder nicht mehr weiß.
Die armen Leute wärmen schon
Im Sonnenscheine sich;
All ihre Sorgen sind entflohn,
Weil Frost und hinter wich.
Schon blüht das Gänseblümchen hier;
Bald ist das Veilchen da;
Dann bind' ich schöne Sträußchen mir,
Und bring' sie der Mama.
[272]
Ich denk' es noch, als wär' es heut',
Wie lieb sie mir gelacht,
Als ich in vor'ger Blumenzeit
Den ersten Strauß ihr bracht'.
Die Straßen trocknen überall
Im warmen Sonnenschein;
Bald können wir uns mit dem Ball,
Zur Feierstunde, freun.
Und bald, o lieber Frühling, bald
Blüht Wiese, Thal und Hain:
Dann dürfen wir in grünem Wald
Den Kuckuck hören schrein.
Ach lieber Gott, auf Thal und Flur
Bist du so gut und schön!
Gern will ich lernen! Laß uns nur
Recht bald den Frühling sehn!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Kinderlied. Kinderlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-390A-1