[Scherz]

Nächtlich erschien mir im Traum mein alter hebräischer Lehrer,
Nicht in Menschengestalt, sondern – o schreckliches Bild!
Als ein Kamez geformt (wenn es nicht ein Komez Chatuf war:
Sah ich doch wahrlich so recht niemals den Unterschied ein;
Doch dies stell ich dahin). Ein grammatikalisches Scheusal
Trat er zur Türe herein, mich zu ermorden gewillt.
»Halt!« – so rief ich: »erbarme dich mein! inDettingers 1 Namen!« –
Siehe, da ließ er mich los, und ich erwachte zugleich.
Aber noch lang fort kämpfte die Brust mit fliegendem Atem,
Und von der Stirne mir troff examinalisches Naß.

Fußnoten

1 Primus der Klasse.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Mörike, Eduard. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1867). [Scherz]. [Scherz]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-42D1-5