An meinen Arzt, Herrn Dr. Elsässer

Siehe! da stünd ich wieder auf meinen Füßen, und blicke
Froh erstaunt in die Welt, die mir im Rücken schon lag!
Aber ich spreche von Dank dir nicht: du liesest ihn besser
Mir im Auge, du fühlst hier ihn im Drucke der Hand.
Ich glückseliger Tor, der ich meine, du solltest verwundert
Über dich selber mit uns sein, ja gerührt, so wie ich!
Doch daran erkennen wir dich – Den schwindelnden Nachen
Herrlich meisternd fährt ruhig der Schiffer ans Land,
Wirft in den Kahn das Ruder, das, ach! so viele gerettet,
Laut umjauchzen sie ihn, aber er achtet es kaum,
Kettet das Schiff an den Pflock, und am Abend sitzt er beim Kruge
Wie ein anderer Mann, füllet sein Pfeifchen und ruht.

Notes
Entstanden 1838, Erstdruck 1838.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Mörike, Eduard. An meinen Arzt, Herrn Dr. Elsässer. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-433F-7