Marschlied der Zwölfjährigen

Wir wollen nicht verdrießlich sein,
ist auch nicht alles so bestellt,
wie's uns gefällt.
Wir wachsen ja, um zu befrein
dereinst mit Herz und Kopf und Hand
das Volk, die Menschen und das Land,
die ganze liebe Welt.
Wir wachsen in die Welt hinein.
Wir sind ja froh und sind so jung.
Nur noch ein Sprung,
dann sind auch wir nicht mehr zu klein.
Und fehlt uns heute noch die Kraft,
wir haben schon, was sie erschafft:
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Mut und Begeisterung.
Wir lachen in den Sonnenschein,
gehn ohne Hut, mit leichtem Schuh
der Freude zu.
Wir wandern über Dorn und Stein.
Ach, in der Stadt ist's kalt und arm.
Du machst die Erde reich und warm,
du helle Sonne, du!
Kühn treten wir ins Leben ein,
wolln offnen Auges um uns schaun.
Von keinem Zaun
soll unser Blick gefesselt sein.
Mit uns wächst Freude, Glück und Recht.
Wir sind erwählt, ein froh Geschlecht,
die neue Welt zu baun.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Mühsam, Erich. Lyrik und Prosa. Sammlung 1898-1928. Erster Teil: Verse. Fanale. Marschlied der Zwölfjährigen. Marschlied der Zwölfjährigen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4401-B