463. Eisch is dood!

In Lüttenborg weer in olen Tiden in ener aflęgenen Straat en Huus, wo en Unnererdsche alle Abend, den Gott warrn leet, sik ęhr Melk haalde. Se bröcht ęhr egene lütte Kann mit, de weer van bawen bet nedden mit witten Banden dicht un dicht beslagen. Se fülvst sprook oder brook nich un wurr gliek vertörnt, wenn man ęhr wat affragen wull. So güng dat Johr ut, Johr in. Enmal awer as se mit ęhr Melk wedder weggaan wull, keem dar en anner Lütt gans uter Aten anlopen un röp: »Eisch is dood! Eisch is dood!« As se dat hörde, leet se vör Schreck ęhr Melkkann fallen un schrie:


Is Eisch dood, is Eisch dood,

So sünd wi all in groter Nood!


Damit löpen se beid weg un keen Minsch hett se all sien Daag wedder [309] sehn. Awer de lütt Kann hebben de Lüd noch lang darna tom Andenken verwohrt.


Durch Herrn Dr. Blohm in Kiel. – Grimm, Deutsche Sagen Nr. 43. Thiele, Danm. Folkes. II, 187. 205.


License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. 463. Eisch is dood!. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4FCD-7