496. Sie wollen ausziehen.

Der Großvater eines noch jetzt lebenden Uhrmachers in Hohn weidete einmal als Knabe die Kühe bei dem unweit des Dorfes gelegenen Gehölze Limhorn. Um sich vor Regen zu schützen, hatte er die weite Jacke [334] seines Vaters übergezogen. So stand er ganz in Gedanken unter einem Baum; da sah er sich auf einmal von einer Menge Unnererschen umzingelt, die sich bei den Händen gefaßt hatten und einen Kreis um ihn schlossen. Sie sagten ihm, sie wollten nun aus der Gegend ausziehen und er solle mit. Auf seine Frage, weshalb sie denn ausziehen wollten, antworteten sie: sie könnten das Glockenläuten im Dorfe nicht vertragen. Aber der Junge wollte sich doch nicht von ihnen halten lassen und brach durch den Kreis; nur die Jacke faßten sie und streiften sie ihm von den Armen. Am andern Tage aber fand er sie an derselben Stelle an einem Busch hangen.


Durch Storm.


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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. 496. Sie wollen ausziehen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4FEE-E