Der Mainottenknabe

Mutter, meinen Pfeil und Bogen werf' ich vor die Füße dir!
Nach den Scheiben und den Puppen noch zu schießen, ekelt mir.
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Laß den Vater Türkenköpfe doch mir schicken aus dem Feld,
Dann, dann, Mutter, sollst du sehen, daß ich bin ein Schützenheld!
Hat vielleicht mein edler Vater zu dem Schicken keine Zeit,
Ei, so geh' ich selbst hinunter, wo er steht im heißen Streit,
Schneide mir mit meinem Messer selber ab den besten Kopf,
Und herauf nach unsern Bergen trag' ich ihn an seinem Schopf.
Das soll eine Freude werden! Alle Kinder ruf' ich her,
Alle spannen ihren Bogen, alle laden ihr Gewehr.
Wenn ich dann das Ziel nicht treffe, Mütterchen, so sperr' mich ein,
Und laß lange Weiberröcke meine Sonntagskleider sein!

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TextGrid Repository (2012). Müller, Wilhelm. Gedichte. Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge. Griechenlieder. Neue Lieder der Griechen, zweites Heft. Der Mainottenknabe. Der Mainottenknabe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-599B-C