Auff ihre hände

B.N.


So offt ich euch beschau/ ihr angenehmen hände/
So offtmahls fühl ich auch im hertzen neue brände/
Und saug/ ich weiß nicht was für süsse funcken ein.
[63]
Wie geht es aber zu? Ihr seyd von elffen-beine/
Die finger gleichen schnee und reinem marmel-steine/
Daß euer schnee zugleich kan glut und flammen speyn.
Jedoch was frag ich erst? Ich hab es ja empfunden/
Das feuer brennet noch in meinen tieffen wunden;
Wiewohl ich klag allhier euch meine wunden nicht.
Ihr habet recht gethan/ ich will es also haben/
Eur schnee/ der mich entzündt/ kan mich auch wieder laben/
Und giebt mir, sterb ich schon/ auch noch im tode licht.
Durch euch allein kan ich die gantze welt besiegen;
Dann kan sich manche gleich an ihrer brust vergnügen/
Hat Doris ihr gesicht mit kreid und kalck gebleicht/
Und Phillis einen mund/ den Venus selbst gepriesen/
So bin und bleib ich doch im hertzen überwiesen/
Daß keine Sylvien an ihren händen gleicht.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Neukirch, Benjamin. Gedichte. Gedichte. Auff ihre hände. Auff ihre hände. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6049-B