22. Am Sontage Judica

Zun Hebr. am 9.

Auff den 146. Psalm

Meine Seel mit allem Fleisse.


Christus ist auff Erden kommen,
Hat ein hohes Priesterthumb
Unter seine Pflicht genommen
Ueber Güter, derer Ruhm
Ferren von Vergängligkeit
Blühen wird in jener Zeit.
Seine heilig-schöne Hütte
Ist gemacht nicht mit der Hand;
Kälberfleisch und Bockgeblüte
Wird umbsonst vor ihm verbrandt:
Er erwirbt das höchste Gut
Durch sein eygnes werthes Blut.
Denn wo Blut von Vieh und Böcken,
Wo die Asche von der Kuh
Kan der Menschen Mackel decken
Und sich dringt dem Himmel zu,
Was verdient nicht durch sein Blut
Christus, aller Güter Gut?
Er hat selbst sich hingegeben
Für die Sünde dieser Welt,
Daß wir möchten heilig leben;
Er hat kräfftig abgestellt
Durch das neue Testament,
Das, was Gott und Menschen trennt.
Er hat, weil er ist gestorben,
Dem, was an uns sterblich war,
Leben, Trost und Gnad' erworben;
Nun wird die beruffne Schar,
Erbe sein nach dieser Zeit
Der gewündschten Seligkeit.

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TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. Gedichte. Geistliche Dichtungen. Die Episteln der Sontage und fürnembsten Fest deß gantzen Jahrs. 22. Am Sontage Judica. 22. Am Sontage Judica. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6336-0