5.
Geht, meine Seufftzen, hin,
Erweichet derer Sinn
Die meinen Sinn mir plaget,
Und reget unverwandt
Ein Hertze von Demant,
Das stets mich naget.
Schaut, daß ihr sie bewegt,
Die taube Sinnen tregt
Und nichts von mir will wissen,
Wiewohl die Threnen mir
Auß Wehmut für und für
Alß Wasser fliessen.
Ach, Feindinn meiner Brunst
Und aller Liebesgunst,
Was gläntzet dein Gesichte
Mit Stralen weit und breit,
Wann du durch Härtigkeit
Sie machst zu nichte?
O meine Lust und Pein,
Schön und auch grausam sein
Das schickt sich nicht zusammen;
Vermische dann dein Liecht,
Das mir mein Hertze bricht
Mit Liebesflammen.