3.

Mir ist so froh, mir ist so leicht zu Sinnen,
Und doch trennt uns des strengen Kerkers Gitter,
Und zeigt mir ganz, wie das Geschick so bitter,
Das mich nach kurzem Gruße treibt von hinnen.
Das ist die Macht im selig süßem Minnen,
Wie es mit Dir mich eint, mein holder Ritter!
Da wird der Schmerz zum fliehenden Gewitter
Von dem die Fluren Segen nur gewinnen!
[157]
Der Himmel über uns er bleibt uns offen,
Die Sonne bleibt in ihrem Glanze thronen,
Und Märzenluft, die kündet Frühlingszeit!
Drum laß nicht ab vom Gottvertraun und Hoffen:
Der Liebe schönste Paradieseszonen
Erwarten uns noch so viel Qual und Leid!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. 3. [Mir ist so froh, mir ist so leicht zu Sinnen]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-645B-5