[156] 2.

Entsetzt lag ich vor Deinen Eisengittern,
Weil ich umsonst gestrebt Dich zu erretten,
Indes sie Dich auf hartem Pfühle betten.
Trank ich den Kelch der Leiden still, den bittern.
Doch hört ich auf zu bangen und zu zittern,
Wallfahrend zog ich zu den Kerkerstätten,
Und Liebes-Rosen wandt ich in die Ketten,
Und Sonnenaufgang folgte den Gewittern.
Ein neuer Himmelsruf war mir ergangen:
Den Heldenkämpfer, der so lang gefangen.
Empor ob allem irdschen Leid zu heben,
Ich durft ihn aus dem Kerker nicht befreien,
Ich durfte mehr: den Kerker selber weihen,
Dem Dichtergeiste neue Schwingen geben.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. Gedichte. Mein Lebensgang. Abteilung 2. Aus den Jahren 1850-1860. Sonette. 2. [Entsetzt lag ich vor Deinen Eisengittern]. 2. [Entsetzt lag ich vor Deinen Eisengittern]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-66A8-5