[140] Talismann

(Spätherbst 1849.)


Daß dieses Herz, das unruhvolle,
Nicht ganz in sich verzagen darf,
Auf welche öde, kalte Scholle
Es auch ein hartes Schicksal warf!
Daß meine Augen leuchtend glänzen,
Als schauten sie gelobtes Land,
Als weilten sie auf Siegeskränzen,
Anstatt auf Kett und Sklavenband!
Das dank ich einem Talismane,
Den mir ein Bote Gottes gab,
Ein Engel mit der Friedensfahne,
Erhaben über Tod und Grab.
Und soll ich noch das Kleinod nennen?
O liebe nur – dann ist es Dein!
Dann magst Du's einer Welt bekennen:
Im Lieben nur ist Trost allein!

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Otto, Louise. Talismann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-66B0-2