Lebend gestorben.

Mein Himmel wird nicht licht
Im Frühlingsmorgenrot,
Und er umwölkt sich nicht,
Wenn rauh der Winter droht.
Gleichwie ein Nebelmeer
Im Herbst das Tal umhüllt,
Ein stumpfer Gleichmut schwer
Mir Herz und Sinn erfüllt.
Mein Leben heißt Verzicht,
Was gilt mir Freund und Feind?
Ich lieb' und hasse nicht,
Wie man's auch mit mir meint!
Wunsch und Begehrlichkeit
Sind tot, mein Herz ist leer,
Ich kenne keine Freud'
Und keinen Kummer mehr!
Ein Wunsch nur blieb mir wach,
(O, würd' er doch erhört!)
Daß bald im Grabgemach
Mir Ruhe sei beschert!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petöfi, Sándor. Lyrik. Gedichte 1842-1843. Lebend gestorben. Lebend gestorben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6C51-6