[76] Nachtquartier.

Pferdegetrappel, daß es staubt,
Lustig schmettern die Trompeten:
»Hollah, die Husaren sind's,
Nachtquartier wird heut erbeten!«
Und am Platz wird Halt gemacht,
Flinke, schmucke Heldenscharen;
Alt und jung im Dorfe staunt,
Gibt's was Schön'res als Husaren?
Doch, ist auch die Freude groß,
Macht's die Sorge nicht geringer:
Schmuck sind die Husaren wohl,
Doch – sie haben flinke Finger.
»Mädel, gib nur fleißig acht!«
Sagt das Mütterlein beklommen
»Denn, wie leicht kann über Nacht
Hier etwas abhanden kommen! ...«
... Da der Morgen neu erwacht,
Sind auch wach die Kriegersleute.
Und ein flotter Marsch ertönt,
Rasch aufs Pferd, und fort ins Weite!
Und die Kleine folgt bewegt
Ihnen nach mit stummen Blicken,
Tränen stehn ihr im Gesicht,
Leid und Kummer sie bedrücken.
»Mädel, sprich, was hast du denn,
Was ist über dich gekommen?«
»Mütterlein, ein Dieb, ein Dieb
Hat mein Herz mit sich genommen!«

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TextGrid Repository (2012). Petöfi, Sándor. Lyrik. Gedichte 1842-1843. Nachtquartier. Nachtquartier. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6C6F-6