Neun und fünfzigstes Sonett.

Ich bin so müde unterm Druck der Sünden,
Dem alten, und der schuldbefangnen Weise,
Daß ich zu irren fürcht' einmahl vom Gleise,
Und mich in Widersachers Hand zu finden.
Wohl kam ein großer Freund, mich zu entwinden
Durch höchste Huld, die nie ich sattsam preise
Drauf flog er schnell aus meiner Augen Kreise,
Daß ich umsonst umschau', ihn zu erkünden.
Doch tönet laut noch seines Worts Verkünd'gung:
»Belad'ne ihr, seht da aus dem Bedrängniß
Den Pfad! Kommt her, wenn euch kein Andrer zügelt!«
O welche Gnad' und Liebe, welch' Verhängniß
Gibt Taubenschwinge mir, die aus Versünd'gung
Zur Ruh' empor mich von der Erden flügelt!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Neun und fünfzigstes Sonett: [Ich bin so müde unterm Druck der Sünden]. Neun und fünfzigstes Sonett: [Ich bin so müde unterm Druck der Sünden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6CCC-1