Einhundert zwey und vierzigstes Sonett.

Kühn zieh' ich durch der Büsch' unwirthbar Grauen,
Wo Fahren Leut' und Waffen rings umstricken;
Mit Furcht kann nur die Sonne mich berücken,
Der Strahlen der lebend'gen Lieb' entthauen.
Ich geh' und sing' und meyne, Sie zu schauen –
O Wahn! – die mir kein Himmel kann entrücken;
Und ihr zur Seite glaub' ich zu erblicken,
Was Buch und Tannen sind, Fräulein und Frauen.
Ich höre sie, wenn Zweig' und Weste flüstern
Und Blätter, wenn der Vögel Klagen steigen,
Und Wellen murmelnd ziehen durch die Matten.
Der Oede Schauer und einsames Schweigen
Gefielen so mir nie in Waldes Schatten;
Nur meine Sonne darf sich nicht verdüstern.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert zwey und vierzigstes Sonett: [Kühn zieh' ich durch der Büsch' unwirthbar Grauen]. Einhundert zwey und vierzigstes Sonett: [Kühn zieh' ich durch der Büsch' unwirthbar Grauen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6D93-8