[155] Fünf und achtzigstes Sonett.

So oft, ach! Amor Krieg mir zugedachte,
(Wohl täglich tausendmahl hab' ich's empfunden!)
Kehrt' ich, wo sich der Funken Licht entbunden,
Das meines Herzens Gluth unsterblich machte.
Da find' ich Ruh', der ich es dahin brachte,
Daß Morgens, Mittags und in Abendstunden
So ruhig jen' und ich so mild erfunden,
Daß ich nichts Andres denke noch beachte.
Der sanfte Hauch, den lichtes Antlitz heget
Und sendet mit dem Laut verständ'ger Worte,
Daß heitre Lust er breitet, wo er wehe, –
Ein holder Geist aus Paradieses Höhe, –
Scheint immer mich zu stärken an dem Orte,
Daß nirgend sonst das müde Herz mehr schläget.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Fünf und achtzigstes Sonett: [So oft, ach! Amor Krieg mir zugedachte]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6DDA-C