[174] Einhundert drey und zwanzigstes Sonett.

Der Tag, mir ewig bitter und geehret,
Grub mir sein Bild in's Herz in solcher Weise,
Daß kein Verstand, kein Styl ist, der es preise;
Doch steht der Geist noch oft ihm zugekehret.
Ihr Thun, dem jeder Adel ward bescheeret,
Und ihre Klagen, bitter-süß und leise,
Ließen mich zweifeln, ob Göttinn im Kreise,
Ob Erdenweib den Himmel so verkläret.
Das Haupt rein Gold und warmer Schnee die Wangen,
Eben die Brau'n, ein Sternenpaar die Augen,
Wo Amor nicht umsonst gespannt die Sehnen,
Perlen und Rosen roth, wo eingegangen
Der Schmerz ließ heiß' und schöne Wort' auftauchen,
Die Seufzer Flammen und Krystall die Thränen.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert drey und zwanzigstes Sonett: [Der Tag, mir ewig bitter und geehret]. Einhundert drey und zwanzigstes Sonett: [Der Tag, mir ewig bitter und geehret]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E0B-5