[131] Acht und dreyßigstes Sonett.

Ich sah, wie drin die Kraft sich schon verliere
Der Geister, die von Euch ihr Seyn empfingen,
Und weil aus anerschaffnem Triebe ringen
Gegen den Tod alle der Erde Thiere,
Ließ ich das Sehnen, so ich stark regiere,
Frey nach dem fast verlornen Wege dringen;
Wohl Tag und Nacht will es Euch nach mich zwingen,
Und wider Willen ich es anders führe.
Es leitete mich schamhaft und verdrossen
Zu sehn der Augen holdes Paar, vor denen
Ich, sie zu schonen, meinen Blick verschlossen.
Nun werd' ich wohl noch eine Zeitlang leben, –
Ein einz'ger Blick von Euch kann solches geben,–
Ich sterbe, folg' ich nicht mehr meinem Sehnen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Acht und dreyßigstes Sonett: [Ich sah, wie drin die Kraft sich schon verliere]. Acht und dreyßigstes Sonett: [Ich sah, wie drin die Kraft sich schon verliere]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6EAC-A