Zweyhundert fünf und siebenzigstes Sonett.

Wohl hatte Amor stillen Port gewähret
Nach wilder Stürme langen, großen Fahren
In reiferm Alter, guter Sitt' erfahren,
Das, fremd dem Laster, Tugend schmückt und ehret.
Mein Herz schon strahlt' aus Augen wie verkläret,
Die hoher Treue nicht mehr abhold waren.
Ach, grimmer Tod, wie hast von vielen Jahren
Die Frucht im Nu so plötzlich du verheeret!
Lebte sie noch, sie käm', und fröhlich nieder
Legt' sprechend ich in jene keuschen Ohren
Die alte Bürde meiner Herzensfreuden.
Vielleicht zu mir dann sagte sie auch wieder
Ein frommes Wort, in Seufzern leis geboren,
Da Wang' und Haar verwandelt an uns Beyden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert fünf und siebenzigstes Sonett: [Wohl hatte Amor stillen Port gewähret]. Zweyhundert fünf und siebenzigstes Sonett: [Wohl hatte Amor stillen Port gewähret]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F3C-D