Zweyhundert und neunzehntes Sonett.

Hell sah' ich Funken aus zwey Lichtern tagen
Und flimmernd gegen mich heran sich spinnen,
Und seufzend her aus klugem Herzen rinnen
Beredsamkeit auf sanfter Fluth getragen,
Daß beym Erinnern schon ich will verzagen,
Gedenk' auf's Neu' ich jenes Tages innen,
Wie damahls überrascht ich kam von Sinnen,
Als sie gewohnter Härte sich entschlagen.
Die Seele, stets genährt in Schmerz und Leiden,
(So Viel vermag ein alt befestigt Pflegen!)
Vermochte nicht, das Doppelglück zu fassen,
Da schon beym Vorgeschmack so neuer Freuden
Sie Furcht und Hoffnung wechselnd bang bewegen,
Und zweifelnd oft sie zögert, mich zu lassen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert und neunzehntes Sonett: [Hell sah' ich Funken aus zwey Lichtern tagen]. Zweyhundert und neunzehntes Sonett: [Hell sah' ich Funken aus zwey Lichtern tagen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F94-7