Einhundert und zweytes Sonett.

Amor will, daß ich sey dem Pfeil ein Zeichen,
Wie Wachs in Gluth, wie Schnee in Sonnenhöhen,
Wie Nebel vor dem Wind. Vom Gnadeflehen
Bin ich schon heiser, und Euch kann's nicht beugen.
Aus Eurem Blick die Todespfeile steigen,
Wogegen weder Zeit noch Ort bestehen;
Von Euch nur kommt (was Euch ein Spiel, zu sehen)
Gluth, Sonn' und Wind; drum muß ich so mich zeigen.
Gedanken sind die Pfeil', Antlitz die Sonne,
Die Sehnsucht Gluth. Mit solchen Waffen ritzet
Zugleich mich Amor, blendet und vernichtet.
Der englische Gesang, der Rede Wonne
Nebst süßem Hauch, wovor kein Ding mich schützet,
Sie sind die Luft, vor der mein Leben flüchtet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und zweytes Sonett: [Amor will, daß ich sey dem Pfeil ein Zeichen]. Einhundert und zweytes Sonett: [Amor will, daß ich sey dem Pfeil ein Zeichen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FBA-4