Zweyhundert ein und fünfzigstes Sonett.

Hätt' ich gedacht, daß je die Welt so ehrte
In wehevollem Reim der Seufzer Minnen,
Hätt' ich gemacht seit meines Wehs Beginnen
Wohl mehr an Zahl, im Styl von seltnerm Werthe.
Nun sie gestorben, die mich sprechen lehrte,
Und die da stand auf meines Denkens Zinnen;
Kann nicht so süße Feil' ich mehr gewinnen,
Die rauhen, dunkeln Reim glättet' und klärte.
Und sicher war damahls mein ganzes Sehnen,
Nur auszuhauchen meines Jammers Schwere,
Wie's käm', nicht daß ich Ruhm erwürb' im Liede;
Nur Thränen wollt' ich, Ehre nicht durch Thränen.
Jetzt möcht' ich wohl gefallen; doch die Hehre
Rufet mich nach, der stumm ich steh' und müde.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert ein und fünfzigstes Sonett: [Hätt' ich gedacht, daß je die Welt so ehrte]. Zweyhundert ein und fünfzigstes Sonett: [Hätt' ich gedacht, daß je die Welt so ehrte]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7010-A