Einhundert fünf und achtzigstes Sonett.

Ihr Frauen, sinnig, froh, einsam zu sehen
Und in Begleit, die kosend hin ihr ziehet,
Sagt, wo mein Tod ist, wo mein Leben blühet;
Warum nicht unter euch, wie sonst geschehen? –
»Froh sind wir in der Sonn' Erinnrung, gehen
Leidvoll, weil uns die süße Freundinn fliehet,
Die Eifersucht uns ach! und Neid entziehet,
Den fremdes Glück verletzt, wie eigne Wehen.« –
Wer zügelt und beherrschet, die da lieben? –
»Die Seele nichts, den Leib Zorn, harter Wille;
Das hat sich ihr, manchmahl auch uns erwiesen.
Doch oft steht auf der Stirn das Herz geschrieben;
So sahn verdunkelt wir der Schönheit Fülle,
Und ihre Augen thauend überfließen.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert fünf und achtzigstes Sonett: [Ihr Frauen, sinnig, froh, einsam zu sehen]. Einhundert fünf und achtzigstes Sonett: [Ihr Frauen, sinnig, froh, einsam zu sehen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-706A-4