[110] Der Fund

An Lerse.


Ein Enkel Theuts von modischem Gefühle,
Ein Genius, mit Namen Legion,
(Denn ihrer, Freund, sind nun in Deutschland viele)
That einen Ritterzug nach Albion,
Um, wie es Göthen einst gelungen,
Die Muse Shakespeares auszuspähn
Und des Kothurns Begeisterungen
Mit kühnem Aug ihr abzusehn.
Er kömmt nach Stratfort, küßt mit Wonneschauer
Den Maulbeerbaum vom großen Mann gepflanzt,
Und tritt ins Heiligthum, um dessen fahle Mauer
Noch oft um Mitternacht ein Chor von Elfen tanzt.
Der Finkenritter sucht in allen Ecken
Den fernen Schatten auf; allein sein Adlerblick
Entdecket nichts; er flucht auf sein Geschick
Und zog schon seinen Dolch, als er mit süßem Schrecken
Noch unversiegt des Dichters Nachttopf fand.
Er bringt ihn im Triumph ins deutsche Vaterland.
[111]
So prangte Manchas Held mit seinem Wunderbecken.
Itzt schüttet er ihn aus ... das war ein Wetterguß!
Kopf weg, ihr Deutschen! Was darinn gewesen,
Könnt ihr im Meßkatalogus,
Artikel Trauerspiele, lesen.

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TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Gedichte. Fabeln und Erzählungen. Zweyter Theil. Drittes Buch. Der Fund. Der Fund. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-71A4-5