1.

Entled'ge dich von jenen Ketten allen,
Die gutgemutet du bisher getragen,
Und wolle nicht, mit kindischem Verzagen,
Der schnöden Mittelmäßigkeit gefallen!
Und mag die Bosheit auch die Fäuste ballen,
Noch atmen Seelen, welche keck es wagen,
Lebendig, wie die deinige, zu schlagen,
Drum laß die frischen Lieder nur erschallen!
Geschwätz'gen Krittlern gönne du die Kleinheit,
Bald dies und das zu tadeln und zu loben,
Und nie zu fassen eines Geistes Einheit.
Ihr kurzer Groll wird allgemach vertoben,
Du aber schüttelst ab des Tags Gemeinheit,
Wenn dich der heil'ge Rhythmus trägt nach oben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Sonette. 1. [Entled'ge dich von jenen Ketten allen]. 1. [Entled'ge dich von jenen Ketten allen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-76F1-B