10.

Wer hätte nie von deiner Macht erfahren?
Wer hätte je dich anzuschaun bereuet?
Wie viele Reize liegen hingestreuet
Auf diesen Wangen, diesen schönen Haaren!
Du bist so zart, du bist so jung an Jahren,
Durch jede Huldigung des Glücks erfreuet;
Doch wer die List in deinem Busen scheuet,
Der mag vor dir sich Tag und Nacht bewahren!
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Noch prahlt ein Baum mit manchem frischen Aste,
Die Blätter bilden noch geräum'ge Lauben,
Da schon Zerstörung wütet unterm Baste.
Doch soll mir frostige Betrachtung rauben
Den süßen Schatten, unter dem ich raste?
Nein, deine Schönheit fodert blinden Glauben!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Platen, August von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1834). Sonette. 10. [Wer hätte nie von deiner Macht erfahren]. 10. [Wer hätte nie von deiner Macht erfahren]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7793-A