Nr. 201. Die Stölkenlichter.

Die Stölkenlichter sind Seelen, welche in hellen Leuchten, die ein Mann in der Hand träget, von Michaelis bis Weihnachten schwärmen gehen. Diese Männer mit den Leuchten darf man nicht anrufen oder ihnen in den Weg gehen, sonst gereichet es zum Schaden. Die Leuchten gehen fünfmal so schnell als ein Mensch, der ziemlich gut marschieret. Einmal kam der alte Uhle aus Osterode und wollte noch hin nach Hause nach der Fabrik Eulenburg unter dem Scherenberge. Vor ihm ging ein Mann mit einer hellen Leuchte her. Er rief ihn an, dachte, es wäre einer von seinen Leuten, der auch noch nach Hause wollte, und hatte gar kein Arg daraus. Als er aber bei die Leuchte kam, sah er, daß es ein Geist war. [197] Er marschierte mit dem Geiste immer zu, bis bei die Eulenburg. Hier wollte Uhle abgehen, aber er konnte nicht, er mußte mit bis nach dem Scherenberge, und hier zur Strafe zwei Stunden lang in der furchtbaren Kälte auf- und abgehen. Hier kam ein Geist mit einer Leuchte und sagte: Dies sollte er sich zur Warnung dienen lassen und keine Geister wieder foppen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. Sagen. Harzsagen. Sagen der osteröder Gegend. 201. Die Stölkenlichter. 201. Die Stölkenlichter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-81AF-0