Nr. 195. Die Jungfer auf dem Amte in Osterode.

(Niederdeutsch, Osteröder Mundart.)


Up den Amte in Osterode sall sek in freuherer Tiet ne Jungfer upeholen hebben, un dä hät alle Nächte speuken egahn, [191] sau dat de Lüe nich hebbet derfor schlapen können. Sau hät düsse Sahke lange Tiet ören Fortgang hat, bet dat mal en Mann ekomen is, un hät düssem Dinge ein Enne maket. Düsse Mann sall ein Jesuite west sien, un hat bannen können. Einstmals hät hei up den Amte upepasset, un weil sek nu de Jungfer hät seien laten, hät'e se in ein von Holt eschnitzelt Bild bannt, un in eine einsame Kahmer ebrocht. Veele Jahre lang hät hier Keiner nich wedder an dat Bild dacht, bet dat endlich mal en Mann sek hen wagte, den et emal vertellt word. Hei fund ok dat Bild, un hei bemeuhe sek, et runder in sien Zimmer te dragen. Weil et aber for öne tau schwar war, gung hei runder un wolle gliek en paar Knechte halen. Weil hei nu rup kamm mit sienen Knechten, war dat Bild verschwunnen up unerklärlige Wiese un de Knechte meinten all, dat de Spauk von Nien losgünge, aber et hät sek Niks wedder seien laten. De Geist hät jetzt gewiß in Grabe siene Ruhe funnen.

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TextGrid Repository (2012). Pröhle, Heinrich. Sagen. Harzsagen. Sagen der osteröder Gegend. 195. Die Jungfer auf dem Amte in Osterode. 195. Die Jungfer auf dem Amte in Osterode. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-888C-2