47. De Drom

»Jung', mak un spaud di mit den Reister!«
Seggt Jochen Smidt, de Schaustermeister.
Je, heit hei Smidt? Den Nam' heww'ck schir vergeten!
»Kumm, Slüngel, kumm! Sallst Frühstück eten.«
De Jung', de kau't so hoch un sinnt un sitt.
»Wat fehlt di, Jung'?« fröggt Meister Smidt,
»Wat is'e los? Wat is intwei?
Hüt rögst di nich, un sünsten frettst för drei?«
»Je«, seggt de Jung', »je, mägen Sei't ok hürn?
Mi hett wat drömt, un doran denk ick ümmer.«
»En richt'gen Drom«, seggt Smidt, »den hür ick girn!«
Un dreiht den Hüker nah den Jung'n herümmer.
»Na«, seggt de Jung', »denn hür'n S' mal blot dat Stück!
Mi was dat so: so as wie Sei un so as ick,
Wi seten beid ein jeder in 'ne Tunn,
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Von de de ein dicht bi de anner stunn.
Jung', frögen Sei, wat is in din?
In min, säd ick, is nicks as luter Teer.
Un wat, frög ick, is denn in Ehr?
Dunn säden Sei: In min deiht Honnig sin;
Un steken Ehren Kopp herut,
De sach ok ganz vull Honnig ut.«
»Dat gnad' di Gott!« lacht Schauster Smidt,
»Dat ick just in den Honnig sitt;
Haddst du blot drömt, ick set in Teer,
Denn halt ick mi den Spannreim her
Un garwte di dat Ledder af!«
»Je«, seggt de Jung' un makt sick up den Draf,
»Min Drom, de is man noch nich ut –
Wi stegen ut de Tunn herut
Un lickten ein den annern af.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Reuter, Fritz. Gedichte. Läuschen un Rimels. Neue Folge. 47. De Drom. 47. De Drom. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-8E68-8